Am Donnerstag war ich wieder einmal in Lomé, diesmal um mein Visum zu verlängern. Bei der Hinfahrt saß neben mir eine Dame, die anscheinend bei einem Gerichtsverfahren in Berufung gehen wollte. Keine Ahnung worum es ging, aber
wegen ihrer “Singkünste” hätte ich sie auch am liebsten verklagt (ich musste meinen Discman auch ziemlich laut stellen)!

Vorher musste ich allerdings noch Passfotos machen lassen. Beim ersten Laden sagten sie mir, dass es nicht unter 1 1/2 Stunden ginge, also setzte ich mich hin und wartete auf das Fotomachen. Da kam vor mir eine kleine Maus unter
dem Vorhang hervor. Sie schien ziemlich zutraulich zu sein, also fragte ich den Fotografen, ob es sein Haustier sei. Er wurde sofort ziemlich aufgeregt und rief:”Wie? Eine MAUS??”, und fing an, wild auf das arme Tier ein zu dreschen. Als es dann tot war, schob er es an die Wand, und fing an sich wieder mir zu zuwenden.
(Um die Maus hat er sich wahrscheinlich später noch “gekümmert”)
Nachdem er zwei Fotos von mir gemacht hatte, meinte er ich könnte noch ein Bisschen spazieren gehen. Mir waren 1 1/2 Stunden dann doch ein Bisschen viel, und so fragte ich mich weiter durch, schon nach 10 Minuten war ich in einem Laden, wo schnelle Fotos nur 3 Minuten dauern – zum selben Preis wie bei dem Anderen!
Von dort aus fuhr ich mit einem Moto zur Visumsstelle. Dabei fuhren wir auch über den Unicampus, dessen Gebäude wie aus den 70ern wirkten, allein vom Stil her (später wurde mir gesagt, dass sie 2000 gebaut wurde 🙂 ). Wie Behörden nun einmal so sind, muss ich am Dienstag noch einmal hinkommen, um das ausgefüllte Visum wieder ab zu holen.
Mein momentanes Visum gilt bis heute, also bin ich von Sonntag bis Dienstag illegaler Einwanderer 🙂
Die Flugtickets habe ich dann auch gleich umgebucht, weil man höchstens für 330 Tage im Vorraus buchen kann, und da ich mehr als diese 330 Tage vor meinem Rückflug gebucht hatte…
Es gibt in Lomé auch Supermärkte wie in Deutschland, bloss sind die Preise hier ein Bisschen höher und es gibt keine Vollmilch 🙂 (aber sogar “Omas Vanillegeheimnis” haben wir hier gefunden).
Da habe ich mir für das Mittagessen dann gleich ein Stück Käse gekauft. Für die, die es interessiert: eine Stange Zigaretten kostet hier 10 Euro.
Bei der Togotelekom musste ich gleich auch noch einige Informationen wegen Internet einholen. Da die Zentrale (in Kpalimé hatte man mich hierher verwiesen) aber um 13 Uhr noch nicht auf hatte, musste ich bis 14:30 warten.
Dies tat ich in einer Bar, wo die Bardame mir sagte, dass mein Gesicht sie an Jesus erinnert, OK, sie fing nicht an zu stammeln und sagte: “Er lebt doch noch!”… sie war aber nicht die einzige, heute meinte auch ein Mann unabhängig davon,
dass ich wie Jesus aussähe, mal sehen, wann mein Bild in den Kirchen hängt :).
Nachdem ich also gewartet hatte, kam ich in die gemeinsame Zentrale von Post und Telekom. Dort schickten sie mich von hier nach da und wieder zurück, so ziemlich wie im Haus, das Verrückte macht –
aber da brennen sie mir keine CD’s und haben Bildschirmschoner mit tanzenden Aliens und Musikuntermalung (nervtötend!)
Die Rückfahrt verlief auch ziemlich lustig, und ich hatte mal so richtige Beinfreiheit und es war ein angenehmes Fahren! Direkt im Anschluss ging es in den Sprachkurs.

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